Diese Maßnahme wird finanziell unterstützt durch Leader-Fördermittel und eine Zuwendung der Bundesrepublik Deutschland und den Freisataat Sachsen.

Im Rahmen der Sanierung des denkmalgeschützten Dreiseithofes „Auguste77“ in Olbersdorf wird ein bislang ungenutzter Raum im Speichergebäude als zentrale Energiezentrale des Hofes erschlossen. Ziel ist jedoch nicht allein die bauliche Herrichtung, sondern eine modellhafte, nachhaltige und öffentlich zugängliche Nutzbarmachung des Raumes unter Berücksichtigung ökologischer, denkmalpflegerischer und sozial-gemeinschaftlicher Aspekte.
Kern des Projekts ist der Neubau einer ökologischen, denkmalgerechten Holzwand mit Tor, Wärmedämmung sowie integrierten Einflugmöglichkeiten für Rauchschwalben und Fledermäuse. Diese bauliche Maßnahme bildet zugleich den Rahmen für zwei begleitende, niedrigschwellig konzipierte Veranstaltungsformate, die nachhaltige Baukultur, Artenschutz und gemeinschaftliches Lernen miteinander verbinden:
Ein Vortragsabend mit anschließender Fledermausbeobachtung im Juli/August 2025, geleitet durch Henning Hasse vom Naturschutzzentrum Zittauer Gebirge.
Ein praxisnaher Bauworkshop im September/Oktober 2025 unter fachlicher Anleitung von Matouš Kirschner (Zimmerei für Rekonstruktion) und Lukas Noack (Holzbau Noack), bei dem Teilnehmende ökologische und denkmalverträgliche Sanierungstechniken direkt erproben – unter anderem beim gemeinsamen Bau von Fledermauskästen, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen.
Die Zielgruppen umfassen Dorfbewohnende, Familien, Hofbesitzer:innen, Handwerker:innen, Denkmalinteressierte sowie Akteure aus der Umweltbildung. Durch die grenzüberschreitende Kooperation mit dem tschechischen Projekt Wohlmannův statek wird zudem ein erfahrungsbasiertes Lernfeld im ländlichen Raum eröffnet.
Das Vorhaben steht exemplarisch für die LEADER-Ziele in den Handlungsfeldern „Natur & Umwelt“ und „Bildung“. Es zeigt anschaulich, wie durch einfache, gemeinschaftlich getragene Maßnahmen gleich mehrere Wirkungsebenen erreicht werden können: der Erhalt regionaler Bausubstanz, der Schutz gebäudebewohnender Arten und die Stärkung des Gemeinwohls durch aktives Mitgestalten.
Der sanierte Raum bleibt auch über das Projekt hinaus öffentlich zugänglich und dient dauerhaft als modellhaftes Anschauungsobjekt. Die Pflege und Verstetigung der geschaffenen Strukturen ist durch den Trägerverein Anderswurzeln e.V. langfristig gesichert, der den Hof als Lern- und Begegnungsort für nachhaltige Entwicklung weiter ausbaut.
